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Rückschau 1. Treffpunkt Klimakultur

Die Initiative Klimakultur Tirol beschäftigt sich mit der Wirksamkeit von Kunst und Kultur für den Klimaschutz. Das erste Netzwerktreffen 2023 fand am 7. März im Landesmuseum statt. (1) Das Thema: „Klimaprotest im Museum – was kann die Kunst dafür (tun)?“

Ein Raum zum Austauschen und Vernetzen

Kunst und Kultur können ein wesentlicher Motor für gesellschaftliche Veränderungen sein, darin sind sich die Mitglieder von Klimakultur Tirol einig. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, Künstlerinnen und Künstler, Kulturarbeitende und Menschen aus dem Klimaschutz- und Energie-Bereich zusammenzubringen und aus dem Netzwerk heraus gemeinsame Projekte entstehen zu lassen. „Kunst und Kultur haben die wunderbare Eigenschaft, dass sie Räume schaffen zum Nachdenken, Austauschen und Umdenken. Ein Kunstprojekt kann mich 100-mal mehr berühren als ein weiterer wissenschaftlicher Artikel über die Klimakrise. Dieses Potenzial müssen wir nutzen“, sagt Lisa Prazeller vom Klimabündnis Tirol. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Barbara Alt von den Tiroler Kulturinitiativen koordiniert sie die Initiative Klimakultur Tirol. (2)

Klimaprotest im Museum

Aber darf die Kunst auch für Proteste von Klimaaktivist*innen „zweckentfremdet“ werden? Zuletzt fanden in einigen europäischen Museen Protestaktionen statt. Im Leopold-Museum in Wien schütteten zwei Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ schwarze Farbe auf den Glasverbau vor einem Gemälde von Gustav Klimt. Das Tiroler Landesmuseum (3) reagierte prompt und machte einen Schritt auf die Klimaaktivist*innen zu. „Mit unserem Raum #noclimartchange (4) (5) (6) wollen wir der Klimabewegung einen Ort geben, um ihre Anliegen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, ohne Lebensmittel auf Kunstwerke zu schütten“ schildert Marketingleiter Michael Zechmann-Khreis die Beweggründe. Beim ersten Netzwerktreffen 2023 der Initiative Klimakultur Tirol traf er auf Aktivist*innen der Letzten Generation.

Podiumsdiskussion

Unter der Moderation von Rebecca Sandbichler wurde darüber diskutiert, zu welchen drastischen Mitteln Aktivismus greifen darf, um sich Gehör zu verschaffen. Auf dem Podium vertreten waren Michael Zechmann-Khreis (Landesmuseum) sowie Florian und Clarissa von der Letzten Generation (7) (8). Im Lesesaal (9) des Landesmuseums fanden sich etwa 35 Interessierte ein, die der spannenden Diskussion folgten und sich auch selbst einbrachten: „Klima-Kunst kommt mit ihren Anliegen oft nicht über die verschlossenen Museumstüren hinaus, die Aktionen der Aktivist*innen haben es geschafft, über das Medium Kunst ein politisches Druckmittel zu erzeugen“, meldete sich etwa der Künstler Thomas Medicus zu Wort. „Die Kunst muss sich ändern und Verantwortung in Transformationsprozessen übernehmen“, stimmte ihm der Theatermacher und Aktivist Nik Neureiter zu. Florian Wagner von der Letzten Generation war online zugeschalten und bestätigte, dass es bei den Aktionen darum ginge, Aufmerksamkeit für die Problematik der Klimakrise zu erregen und nicht darum, sich bei allen beliebt zu machen. „Wenn wir nicht bald was unternehmen, wird es Museen, wie wir sie kennen, irgendwann nicht mehr geben“, so Wagner.

Open Space für Ideen

Nach einer kurzen Pause, in der das Il Corvo – Cucina Popolare die Teilnehmenden mit regionalen und veganen Kleinigkeiten verköstigte, wurde im Format “Open Space” weiter angeregt über Ideen diskutiert. Angeleitet vom Künstler Johannes Reisigl stand die Frage im Vordergrund, welche gemeinsamen Ideen, Projekte und Gedanken die Klimakultur Gruppe umtreiben. (10)

Ausblick
Der nächste Treffpunkt Klimakultur wird am 30. Mai 2023 stattfinden, Interessierte sind herzlich eingeladen. Informationen gibt es im Klimakultur-Newsletter.

(1)#noclimartchange Ferdinandeum © Daniel Jarosch

(2)Begrüßung © Daniel Jarosch

(3)Landesmuseum © Daniel Jarosch

(6)#noclimartchange © Daniel Jarosch

(8)Podiumsdiskussion © Daniel Jarosch

(9)Lesesaal © Daniel Jarosch

Open Space © Daniel Jarosch

Ergebnisse des Open Space beim 1. Treffpunkt Klimakultur